Siebdruck auf Museumspapier von Sunday B. Moring nach Andy Warhol veröffentlicht. Inschriften auf der Rückseite: "Published by Sunday B. Morning" und "Fill in your own signature". Diese Drucke finden sich in Feldman & Schellmann "Andy Warhols Werkverzeichnis". Echtheitszertifikat Ausgestelltes von Sunday B. Morning inklusive.
Die Mao Grey-Serie von Andy Warhol ist eine der rätselhaftesten Variationen innerhalb seines berühmten Porträtzyklus von Mao Zedong, der 1972 entstand. In dieser Version verzichtet Warhol auf die lebhaften und ausdrucksstarken Farben anderer Ausgaben und entscheidet sich stattdessen für eine zurückhaltendere, nüchternere Ästhetik, die von Grautönen dominiert wird. Diese Farbwahl verleiht dem Bild einen introspektiveren Charakter und entfernt es von der propagandistischen Wirkung und dem visuellen Eindruck, der viele seiner anderen Werke über den chinesischen Führer prägt.
Die Verwendung von Grau in dieser Serie deutet auf eine Neuinterpretation des offiziellen Mao-Porträts aus einer neutraleren oder sogar entpersonalisierten Perspektive hin. Im Gegensatz zu den farbintensiven Versionen, die die Verbindung zwischen Politik und Spektakel betonen, scheint Mao Grey die Figur von ihrer mythischen Aura zu befreien und auf ein flaches, emotionsloses Bild zu reduzieren. Diese visuelle Kälte könnte als Kritik an der Starrheit der Macht interpretiert werden oder aber als Reflexion darüber, wie politische Persönlichkeiten in Ikonen ohne Individualität verwandelt werden.
Die Serie Mao Grey unterstreicht auch Warhols Faszination für Wiederholung und die Mechanisierung von Bildern. Anstatt Maos Persönlichkeit mit auffälligen Farben oder dramatischen Kontrasten hervorzuheben, verstärkt die graue Version die Uniformität und Serialität des Werks. Das Ergebnis ist eine fast unpersönliche Darstellung, die an eine verblasste Fotografie oder ein emotionsloses Archivbild erinnert. Auf diese Weise betont Warhol die reproduzierbare Natur politischer Symbole und zeigt, wie die Identität einer historischen Figur durch Kunst und Medien unendlich oft geformt und neu interpretiert werden kann.